Fett, Fettsteuer und andere Ernährungssachen

Sehr geehrte Damen und Herren, werte Studentinnen und Studenten, liebe Piraten! (Notiz: auf Liste abhaken: political Correctness)

Heute melde ich mich einmal zu einem sehr ungewöhnlichen Thema, das nichts desto trotz für jeden die ein oder andere interessante Sache enthalten dürfte. Heute geht es nämlich um: Ernährung. Und nebenbei auch noch um Finanzen. Gut und günstig essen, sozusagen. Doch fangen wir mit dem politischen Kram an. Als da wäre:

Dänemark plant ein bisher einmaliges Gesetz. Die Fettsteuer. Damit wird Fett besteuert, um die Leute dazu zu bewegen, diesen Stoff etwas weniger in ihre übervollen persönlichen Lager einzuliefern. Hamsterkäufe von Butter und ähnlichem waren die Folge. Wer hätte das gedacht!
http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/0,1518,658189,00.html
Ob diese Steuer wirklich eine positive Auswirkung auf die Gesundheit haben wird, bleibt abzuwarten. Auf alle Fälle wird diese Steuer das Staatssäckel nicht unerheblich füllen. Zuungunsten der armen Leute zur Entlastung der Reichen, der Spitzensteuersatz sinkt nämlich von 63 auf 56%. (In Deutschland sind 45% schon zu hoch…) Die Industrie schreit natürlich auf wie das getroffene Tier, das sie ist. Ein riesiger bürokratischer Aufwand! Horrende Kosten, die die Verbraucher zahlen müssten!
Hm. Ein riesiger Aufwand, nur um den Fettanteil zu bestimmen? Ich weiß nicht, wie es in Dänemark ist, in Deutschland ist das ja üblich. Und in Dänemark wird es bald (nach EU-Maßstäben) ohnehin soweit sein. Die EU hat nämlich eine neue Richtlinie erlassen, die unter anderem folgende Auswirkungen hat: http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/0,1518,789212,00.html

Auf jeder Verpackungsrückseite wird ab dem Jahr 2016 ein Nährwertkasten verpflichtend, in dem angegeben ist, wie viel Zucker, Fett, Salz, Eiweiß und wie viele Kalorien und Kohlenhydrate das Produkt pro 100 Gramm oder 100 Milliliter enthält. Und das in einer gut lesbaren, mindestens 1,2 Millimeter großen Schrift. Allergene müssen in Zukunft in der Zutatenliste hervorgehoben, beispielsweise farblich unterlegt werden.

Brutal! Wahrscheinlich ist die gesamte dänische Lebensmittelindustrie für ein ganzes Jahr lahmgelegt, wenn sie nicht nur Fett angeben muss! Haben die eigentlich bisher immer ohne Rezept ihren Kram zusammengemixt?

Wie ist es mit euch? Schaut ihr immer oder zumindest regelmäßig auf die Angaben zu Energiegehalt, Zucker und Fett?
Übergewicht und Diabetes sind ja nun die „Zivilisationskrankheiten“ überhaupt, hervorgerufen oder zumindest stark begünstigt durch eine entsprechende Ernährungsweise mit zu wenig Bewegung. Als jemand, der eine (ich liebe diesen Begriff!) „nicht Alkohol induzierte Verfettung der Leber“ hat, dazu Füße und ein Knie, die ein sportliches Abtrainieren von Fettpolstern (egal wo) recht schwierig machen und dazu dann noch wenig Geld, kenne ich mich etwas mit diesem Thema aus. Quarks hat eine (gar nicht depublizierte!) Kurzzusammenfassung der Zusammenhänge im Video:
http://www01.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2010/1005/010_zucker.jsp?smonat=2010-11
Das war’s schon in aller Schrecklichkeit. Was kann man also tun, um als Durchschnitts-Student und -Geek mit der Kochstufe „Nudeln kann ich kochen, die Tomatensoße kommt aus dem Glas“, besser dazustehen?

Ich werde die üblichen Sachen wie „Salami durch Putenbrust ersetzen“ weglassen, und statt dessen zwei Dinge von meinem eigenen Speisezettel vorstellen.
Zuerst wäre da der Reis. Ich liebe dieses Getreide. Fett und Zucker gibt’s hier nicht, allerdings viel Kohlenhydrate. Am besten isst man Parboiled-Reis. Dieser enthält im Gegensatz zum weißen Reis noch fast alle Nährstoffe. Sehr wichtig auch: Kochbeutel ist bäh! Nicht nur, weil der Reis da drin nicht richtig quellen kann, durch das verschüttete Wasser geht auch ein großer Teil der Nährstoffe verloren. Möglich ist die Zubereitung in der Mikrowelle. Hier kann der Reis mit geringer Wattzahl langsam quellen.
Wer öfter Reis macht, noch dazu für mehrere Personen, ist aber mit einem Reiskocher gut beraten. Ein Reiskocher ist zwar recht sperrig, macht allerdings sehr geringen Aufwand und lässt den Reis immer gut gelingen. Bei dieser Art Gerät ist die Reissorte sehr wichtig. Wenn viel Bruchreis enthalten ist, setzt sich unten eine Schicht ab, die schnell anbrennt. Je nach Sorte ist auch der Wasserverbrauch etwas unterschiedlich. Hier heißt es leider ausprobieren. Für eine Geschmacksabwechslung kann man auch mal (weniger gesunden) Basmati-Reis nehmen.
Tipp: Reis mit Rührei. Zwei Eier reichen für eine große Portion Reis. Kein kulinarischer Höhepunkt, aber nix geht einfacher. Zudem ein warmes Essen für unter einen Euro, selbst den Strom mit einberechnet. Wer mehr Aufwand betreiben möchte, kann natürlich auch Gemüse benutzen. Möglichst gedünstet. Ganz nebenbei: für die meisten größeren Reiskocher gibt es auch Dünsteinsätze.

Die zweite Sache, auf die ich näher eingehen möchte, ist das Knäckebrot. Knackig im Biss, aber nicht auf der Waage! Ich empfehle ausschließlich Burger Knäckebrot. Das gibt es in verschiedenen Sorten, sogar mit Kümmel (schauder)! Die Standardsorte besteht aus 100% Roggenvollkorn.
Das Knäckebrot hält sich lange und sättigt gut. Auch der Preis ist budgetfreundlich. Aufgrund des hohen Eigengeschmacks sollte man nur Auflagen nehmen, die selbst stark schmecken. Also besser Gouda als Maasdammer!
Tipp: Statt einer Tafel Schokolade mit Nuss ein Paar Scheiben Knäckebrot mit Honig. Die haben immer noch weniger Zucker, praktisch kein Fett, knacken ebenso und füllen den Bauch mindestens genausogut.

Noch ein Tipp zu Schokolade: Der Geschmack kommt durch das Schmelzen, durch das die Schokolade im Mund verteilt wird. Hier ist weniger also mehr. Nicht den Streifen in den Mund stopfen, sondern ein (auch halbes) Stück in den Mund nehmen und schmelzen lassen. Schön die Augen schließen und schmelzen lassen. Höherer Genuss und weniger Schokoladenverbrauch!

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